Für viele, die ihre Heimat verlassen, ist das Smartphone oft das einzige, was sie mitnehmen können. Gleichzeitig ist es oft die einzige Möglichkeit, mit der Familie und Freunden im Kontakt zu bleiben. Meistens sind es abgespeckte Geräte, die extra für Afrika hergestellt werden, somit also billig zu haben sind. Diese werden auf der Flucht als Navigationshilfe, Nachrichtenquelle, Kommunikationsmittel und teilweise auch als Sprachtrainer genutzt.
Gerade in Berlin angekommen, möchte man mit Verwandten und Freunde Kontakt aufnehmen und sich im Internet über Berlin und aktuelle Nachrichten informieren. Das kostet sehr viel Geld. Internetzugang in den Flüchtlingsunterkünften und bei den Registrierungsstellen gibt es nicht. Um diesen Mißstand abzustellen, mach(t)en sich zur Zeit die Freifunker und IN-Berlin Gedanken.
Der Verein IN-Berlin hat auf dem Gelände des GSZM bereits Antennen auf dem Hochhaus und betreibt eine Richtfunkstrecke ins Rechenzentrum. Da die Versorgung des Hörsaal auf der Agenda stand (in dem derzeit übrigens die Registrierung der Flüchtlinge stattfindet), hat der IN-Berlin vom BIM die Erlaubnis und von der Firma Gegenbauer die technischen Vorgaben erhalten, eine Außenantenne für den Zugang zum Internet für die Flüchtlinge anzubringen.
Am Wochenende haben dann fünf Mitglieder und Freunde des IN-Berlin damit begonnen, am LAGeSo in Moabit die WLAN-Zugangspunkte und Anbindung ans Internet aufzubauen.
Am Dienstag war es dann soweit, und schon am Mittwoch wurden knapp 250 Nutzer gezählt, die kostenlos Kontakt zu Angehörigen und Freunden aufnehmen konnten und ihre Smartphones auf den neuesten Stand bringen können. Der IN-Berlin e.V. hat WLAN-Geräte und anderes Material gekauft und stellt den Zugang kostenlos zur Verfügung. Dieser wird zu den Öffnungszeiten frei zugänglich sein.